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Nachwuchs Charakter gezeigt!

10.11.2025

Nachwuchs Charakter gezeigt!

Der FC Bülach zeigte in Seuzach nicht nur Moral, sondern auch Nervenstärke – und offenbar mussten Spieler und Fans zwischendurch sogar kurz den Atem anhalten, um zu prüfen, ob der „VAR in Volketswil“ erreichbar wäre. Am Ende stand ein spektakuläres 3:3, das sich der FCB hart erarbeitete.

1. Halbzeit: Chancen da – Tore (erst mal) nicht

Das Spiel startete mit einem Schreckmoment: In der 12. Minute knallte der Ball nach einem Seuzach-Eckball an die Lattenunterkante. Bülach hatte in diesem Moment definitiv mehr Glück als Gefühl. In der 27. Minute dann die erste grosse Bülacher Möglichkeit – traumhafte Kombination über Koller und Martorina auf Mangana, aber der Goalie von Seuzach zeigte Reflexe wie eine Katze auf Espresso und verhinderte das 0:1. Nur fünf Minuten später (32.) lag der Ball nach Manganas Solo-Angriff im Tor – Jubel, Freude... und dann ein Schiedsrichter, der kurz zögert. Hat er auf dem Ohr gerade ein Piepsen aus dem imaginären VAR-Keller in Volketswil gehört? Nach leichtem Drama entschied er: Offside. Tor annulliert. Bülach frustriert, Seuzach erleichtert. Seuzach dagegen zeigte Kaltschnäuzigkeit. In der 33. Minute kombinierten sie sich über rechts durch und trafen flach zum 1:0. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45.+1) kam es noch dicker: Ein Freistoss flatterte an der Mauer vorbei direkt in die Goalie-Ecke – 2:0 zur Pause.

Halbzeitfazit

Bülach: spielerisch besser, aber ohne den finalen Punch. Seuzach: effizient und kampfstark.

2. Halbzeit: Bülacher Power-Modus aktiviert

Nach der Pause wurde Bülach zur Power-Version seiner selbst. In der 52. Minute zirkelte Kaya einen herrlichen Freistoss in die linke obere Ecke – ein Tor wie aus dem Lehrbuch. 2:1. Nur fünf Minuten später (57.) kombinierten sich Lepore und Acifi durch die Seuzach-Abwehr, Acifi schob cool ein – 2:2. Jetzt hatte Bülach das Momentum. Doch ein langer Freistoss aus dem Mittelkreis (71.) brachte Seuzach wieder in Führung. Der Ball segelte in den Strafraum, der Büli-Goalie zögerte kurz, Lienhard sagte „Danke“ und köpfte zum 3:2. Doch Bülach wäre nicht Bülach, wenn sie es damit bewenden liessen. Der eingewechselte Nyang – zuvor etwas glücklos – zeigte in der 83. Minute seine Klasse. Ein flacher Pass in die Mitte, Nathan Cockerill mit Vollgas rein und Ball humorlos ins Netz – 3:3!

Schlussphase: mehr Derbyfeeling als Yoga

In den letzten Minuten wurde’s ruppig, hektisch, laut. Seuzach spielte körperbetont, der Schiedsrichter liess weiter viel laufen. Für die Zuschauer durchaus unterhaltsam, für Trainer und Spieler eher nervenaufreibend. Zu einer erneuten Spielentscheidung kam es nicht mehr.

Trainerstimme

Gianluca Bortoluzzi lobte sein Team für den unbändigen Willen: „Wir wollten unbedingt in Seuzach gewinnen. Auch nach dem 2:0-Rückstand haben wir nie aufgegeben. Wir sind zurückgekommen und haben den Punkt mehr als verdient.“

Fazit

Bülach zeigte Charakter, Humor und Herz – und trotz VAR-ähnlicher Verwirrungen, harter Zweikämpfe und drei Gegentoren holt der FCB einen verdienten Punkt. So spielt ein Team mit Moral!

Telegramm

FC Seuzach – FC Bülach Nachwuchs 3:3 (2:0)


Sportplatz Rolli – Zuschauer ca. 96 – SR: Daniel Riesen. - Tore: 33. 1:0 Schürch, 45.+1 2:0 Schalcher (45.), 52. 2:1 Kaya, 58. 2:2 Acifi, 71. 3:2 Lienhard, 84. 3:3 Cockerill. – Verwarnungen: Seuzach: Ott, Elezi (beide  Foulspiel). Bülach Koller, Zejak (beide Foulspiel). 87. gelb/rot Koller. 

Seuzach: Brunner; D. Calabresi (78. Carvalho Silva), Ullmann, Lienhard (71.), Schalcher (45.); Schürch (59. Elezi), Casanova; Knecht (90. Neukomm), R. Calabresi; Ott (59. Girsberger); Frei (68. Haas).

Bülach. Ferreira Vidono; Nützi, Koller, Barberio, Bundi (82. Koç); Kaya (65. Nyang); Martorina (39. Lepore), Selvarajah (75. Sahin); Moonesamy (57. Cockerill), Mangana Vide (57. Acifi), Zejak (90. Selvarajah).

Bericht, Edi Koller, Ehrenpräsident