13.10.2025
Der FC Bülach Nachwuchs musste sich am Sonntag auswärts beim FC Töss mit 2:1 (1:0) geschlagen geben. Trotz einer kämpferischen Schlussphase und mehrerer Glanzparaden von Torhüter Marco Nini blieb das Team ohne Punkte. Der Anschlusstreffer von Kaya Sahin in der Nachspielzeit kam zu spät. Töss überzeugte über weite Strecken mit klarer Struktur und verdientem Siegeswillen, während bei Bülach das mannschaftliche Zusammenspiel zu oft fehlte.
Töss kontrolliert – Bülach ohne Bindung
Von Beginn an übernahm Töss die Initiative. Die Gastgeber agierten zielstrebig, mit klarer Ordnung und viel Druck nach vorne. Bülach dagegen startete nervös, leistete sich frühe Fehlpässe und fand kaum in geordnete Offensivaktionen. Nach rund einer Viertelstunde musste ein Bülacher Verteidiger auf der Linie klären, ehe Valerio Lepore in der 19. Minute den ersten Abschluss für die Gäste aus Bülach verbuchte – knapp am Tor vorbei.
Kurz vor der Pause bestrafte Töss einen Fehler im Bülacher Aufbauspiel (solche Situationen wiederholen sich Spiel für Spiel) konsequent: Diego Teixeira traf in der 44. Minute zum 1:0.
Foulpenalty und fehlende Ordnung nach der Pause
Direkt nach Wiederanpfiff wurde Bülach kalt erwischt. Nach einem Foul im Strafraum entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter, den Edmir Selimi in der 47. Minute sicher zum 2:0 verwandelte.
Auch danach blieb Töss die strukturiertere Mannschaft. Bülach fehlte es an Abstimmung, Kommunikation und einem klaren Plan im Spiel nach vorne. Der Eindruck verfestigte sich, dass nicht wirklich ein geschlossenes Team auf dem Platz stand – Einsatz und Laufbereitschaft waren ungleich verteilt.
Nini stark – Mangana vergibt Grosschance
Torhüter Marco Nini hielt Bülach mit mehreren starken Paraden im Spiel, besonders in der 65. Minute, als er ein mögliches 3:0 verhinderte. In der 74. Minute traf Töss nur den Innenpfosten. Kurz darauf schwächten sich die Gastgeber selbst: Harum Sevim sah nach einem groben Foulspiel die Rote Karte (75.).
In Überzahl kam Bülach besser auf, und in der 78. Minute hatte Raul Mangana die grosse Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Nach einem idealen Zuspiel von Samuele Martorina stand er frei vor dem Tor, brachte den Ball aber nicht am gegnerischen Torhüter vorbei – eine Szene, die symbolisch für den Spielverlauf stand.
Später Treffer – und unschöne Szenen nach Abpfiff
Erst in der Nachspielzeit belohnte sich Bülach für den späten Einsatz: Kaya Sahin traf in der 90.+5 Minute mit einem präzisen Flachschuss zum 2:1.
Nach dem Schlusspfiff kam es jedoch zu unschönen Szenen. Spieler des FC Töss suchten die Konfrontation mit dem Bülacher Coach, was zu einer Rudelbildung führte. Der Schiedsrichter beruhigte die Lage zwar, versäumte es aber, konsequent durchzugreifen und beliess es bei einer Gelben Karte in der 90.+8 Minute – eine fragwürdige Entscheidung angesichts der hitzigen Situation.
Fazit
Der FC Töss war über weite Strecken die klar bessere und strukturiertere Mannschaft – taktisch diszipliniert, kämpferisch geschlossen und mit verdientem Siegeswillen. Unser Nachwuchs zeigte erst in der Schlussphase Moral, wirkte davor jedoch über weite Phasen unkoordiniert und zu wenig als Einheit.
Wollen die Bülacher Nachwuchskräfte in den kommenden Wochen wieder punkten, wird es entscheidend sein, als Team aufzutreten, Verantwortung zu übernehmen und das Spiel mit einer klaren gemeinsamen Linie anzugehen – etwas, das in Töss über weite Strecken gefehlt hat.
Telegramm
FC Töss – FC Bülach Nachwuchs 2:1 (1:0)
Sportplatz Reitplatz, Winterthur. -. Zuschauer: +/- 82. – SR: Roger Studer. -Tore: 44. 1:0 Teixara, 47. Selimi (Foulpenalty), 90.+5 Sahin. – Verwarnungen: Töss Selimi, Berisha (beide Foulspiel. Bülach: Cockerill (Reklamieren). Rote Karte Töss 75. Sevim (grobes Foulspiel). Bemerkungen. Bülach ohne Hugo Fernandes, Ferreira, Kaya, Kolarevic, Petovello, Zejak (alle abwesend) Koller (gesperrt).
Töss: Sytnkov; Pupovci, Lupo, Lesi; Selimi (88. Mehmedi), Alidemaj, Osmani (95. Brönnimann), Traore (65. Koci), Bisch, Sevim; Cruz (85. Berisha).
Bülach: Nini; Nützi, Dodos (72. Koc), Barberio, Bundi, Bah (58. Moonesamy), Selvarajah, Kaya (46. Cockerill), Lepore (58. Sahin), Acifi (46. Martorina); Mangana (80. Nyang)
Bericht Edi Koller, Ehrenpräsident